Schick und gut durchdacht

Haus Vettel Bild Innenansicht Wohnzimmer
Haus Vettel Bild Innenansicht Badezimmer

Auch wo ein Satteldach vorgeschrieben ist, lässt sich ein moderner Baustil realisieren. Einige der architektonischen Möglichkeiten lassen sich gut an Haus Vettel demonstrieren. Da wäre zum einen eine schlichte Linienführung mit einem Satteldach ohne Überstand, das den Hauptbaukörper auf seine geometrische Grundform reduziert; dann ein zwischen Weiß und verschiedenen Grautönen changierendes Farbkonzept, das diesen Effekt verstärkt; schließlich die Ergänzung durch additive Bauelemente, die den Kubus als Grundform der modernen Architektur optisch in den Vordergrund rücken. Eines dieser Elemente ist ein farblich abgesetztes Portal, das den Weg zum Hauseingang signalisiert. Ein weiteres ist ein kubischer Anbau auf der Terrassenseite, auch er farblich hervorgehoben und so angelegt, dass er in den Hauptbaukörper hineingeschoben zu sein scheint. Auch die Fenstergeometrie des individuellen, in engem Dialog mit der Bauherrschaft geplanten Entwurfs ist modern: Große, raumhohe Glasflächen wechseln mit schlanken, symmetrisch angeordneten französischen Balkonen im Hausgiebel und einem liegenden Lichtband über Eck. Einen ganz besonderen Akzent setzt ein zweites, schmales Lichtband, das unter der Dachtraufe über die gesamte Terrassenseite läuft: nicht nur gestalterisch ein Gewinn, sondern auch ein Garant für mehr Licht und schöne Ausblicke im Dachgeschoss. Der Grundriss des Hauses zeigt eine intelligente Variation des offenen Raumkonzepts: Besucher finden sich zunächst in einer großzügigen Diele (ca. 12,5 m²) mit integrierter Podesttreppe wieder, die auch das relativ große Gäste-WC (ca. 3 m²) erschließt. Geradeaus geht es auf kurzem Weg in die Küche, rechts davon befindet sich der Zugang zu Wohnbereich und Essplatz. Gläserne Tür-Seitenteile sorgen auch bei geschlossenen Türen für Transparenz.

Intelligentes Wohnkonzept

Wohnbereich und Essplatz bilden eine in der Länge des Baukörpers gestaffelte, offene Einheit, deren Grenze zum Garten durch zweiflügelige Glastüren und ein langes, raumhohes Fensterband nahezu aufgelöst wird. Den Durchgang zur Küche mit Frühstücksbar bildet eine breite Schiebetür – immer noch die intelligenteste Lösung für eine moderne Wohnraumplanung, weil sich so der Arbeitsbereich flexibel von den Wohnbereichen abtrennen lässt. Auch die Speisekammer neben der Küche und der Reserveraum, der sich als Arbeits-, Gäste- oder Spielzimmer nutzen lässt, sprechen für eine Planung mit Augenmaß. Das Obergeschoss von Haus Vettel ist für eine vierköpfige Familie ausgelegt, wobei sich die Kinderzimmer in Verbindung mit der gut begehbaren Podesttreppe im Alter auch für andere Zwecke nutzen lassen. In einem dieser Zimmer haben die Bewohner ein Atelier eingerichtet, das nicht nur über den französischen Balkon an der Giebelseite, sondern auch über das schmale Lichtband unter der Dachtraufe belichtet wird. Auch in Flur und Schlafraum sorgt das Lichtband für eine freundliche Wohnatmosphäre und mehr Ausblick – ein 125 cm hoher Kniestock macht’s möglich. Er vereinfacht auch die Möblierung des rund 13 m² großen Wohnbads, das dank der größeren Deckenhöhe problemlos mit Dusche und Badewanne ausgestattet werden konnte.

Behagliche Hülle

Zu den Besonderheiten des Hauses gehören gut gedämmte Ziegel-Außenwände mit 160 mm Wärmedämm-Verbundsystem, die einen U-Wert von 0,17 W/m²k erreichen. Den gleichen Wert erreicht das mit 200 mm Mineralfasern gedämmte Dach. Bei einem Primärenergiebedarf von 66,4 kWh/m²a wohnt man in behaglicher Wärme und kann in puncto Energiekosten gelassen in die Zukunft schauen.

Daten & Fakten

Haus „Vettel“
Bauweise:
Hochlochziegel-Konstruktion mit Stahlbetondecken und 160 mm Wärmedämm-Verbundsystem, U-Wert 0,17 W/m²K. 45 Grad Satteldach mit 125 cm Kniestock und 200 mm Mineralfaserdämmung, mittlerer U-Wert 0,17 W/m²K.
Wohnfläche: EG 86 m², OG 69 m²
Heizung: Gas-Brennwert-Therme mit 150 l-Warmwasserspeicher.

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